Steve Morgan

 

Geboren und aufgewachsen in Wishaw im industrialisierten Herzen Schottlands, praktisch direkt neben der Ravenscraig Stahlfabrik. Die glückliche Kindheit war geprägt von meiner musikalischen Mutter, einer außerordentlichen Sängerin deren Spezialität langsame Balladen und Folkssongs waren und noch sind. Ihr Musikgeschmack war jedoch sehr breit, von Folk Music bis Klassik war alles vertreten. Ich habe auch sehr schöne Erinnerungen an ein großes Grammophon aus dem Songs von Bing Crosby, Frank Sinatra, Dean Martin, Frankie Laine um nur einige zu nennen geradezu hervorsprudelten. Natürlich hörten wir auch irische und schottische Folksongs, die mich bis heute begleiten.

Meine ersten Versuche selbst Musik zu machen fanden in der Schule statt, zuerst in der „Penny Whistle Band“, dann im Chor, später spielte ich Violine und Trompete, bis zu dem Tag als mein Vater eine Gitarre mit nach Hause brachte, die mich sofort in ihren Bann zog.

Wie auch immer, Musiker zu werden war in der schottischen Arbeiterklasse zu dieser Zeit keine Karriereoption, Ausbildung und ein echter Job waren angesagt. Nachdem ich die Schule mit einigen O und A-Levels verlassen hatte, arbeitete ich in England, zuerst in Coventry und dann in Nottingham. Meine Gitarre war meine ständige Begleiterin, ich spielte für mich alleine bis zu dem Tag als ich an einem schicksalshaften Abend in einem Pub in Nottingham auftrat - plötzlich änderte sich alles.

Lange Rede - kurzer Sinn, ich hatte einen Gig und wusste nicht mal was das war. Irgendein Typ war bereit mich dafür zu bezahlen dass ich in seinem Pub auftrete. Well, fuck me, das war immer etwas das ich zum Spass gemacht hatte! Aber ich lernte schnell und bald spielte ich an sechs Tagen in der Woche und verdiente mehr als jemals zuvor. Ich hatte auch verstanden dass es im Musikbussiness darum geht die richtigen Leute zu kennen. Also knüpfte ich Kontakte und lernte Freunde kennen, unter anderem einen australischen Musiker namens Don Fletcher, der mich wiederum mit der Musikagentin Ann Dex aus London bekannt machte. Diese Agentin organisierte meinen ersten Gig im Ausland nämlich in Oslo, Norwegen. Das war im Jahr 1982.

Norwegen in den frühen 80er Jahren war absolut faszinierend. Ich liebte das Leben als Musiker „on the road“, verdammt ich war jung.

Nun, dreißig Jahre später und ich bin immer noch Musiker, was für ein Höllenritt nebenbei bemerkt. Wie in jedem Beruf gab es Höhen und Tiefen, aber ich bereue nichts, dreißig Jahre bereiste ich interessante Länder wie Norwegen, Dänemark, Deutschland, Schweiz, Österreich, Neuseeland, Amerika, England, Schottland, yep, ich bin ein bisschen herum gekommen.

Dreißig Jahre tolle Musik mit großartigen Menschen in vielen eigenartigen, ausgeflippten, wunderschönen und auch nicht so schönen Plätzen von denen die meisten Menschen noch nie gehört haben, geschweige denn jemals mit dem Gedanken gespielt haben dorthin zu reisen. 2001 spielte ich zusammen mit meinem langjährigen Begleiter und Freund Barry Richard auf der nördlichsten Bühne der Welt, im Hotel Finken in Svalbard. Einen Monat später, nachdem wir zufällig eine sehr nette Dame namens Anna Brown getroffen hatten, die auch die Mutter eines berühmten Rugby Spielers war, spielten wir plötzlich auf der südlichsten Bühne der Welt, im South Sea Hotel, Stewart Island in Neuseeland. Könnte man nicht planen, selbst wenn man wollte!

Live spiele ich heutzutage hauptsächlich in Bergen, Norwegen (wo ich auch wohne), Dänemark, Bornholm (im Sommer), Österreich, Schweiz (im Winter), aber wer weiß was um die nächste Ecke passiert? Aber das Leben geht weiter und mein Leben ist die Musik